30. September 2022
Das “Leben” als Hobbybäcker, wenn man es nach dem ersten eigenen Brot noch so nennen darf, ist kein Ponyhof.
Tiefe Sinn- und Sauerteigkrisen und die Dinkeldämonen vergangener Übergaren ereilen dich meist dann, wenn du morgens um 5 mit deinem Teig allein bist. Stumm knetende Stille, unterbrochen nur vom automatischen Spülvorgang der Kaffeemaschine, ist nur meditativ und heilsam, solange das Backwerk am Ende überzeugt. Deine Esser und vor Allem dich selbst.
An welcher Kastenform ist eigentlich der positive Stress klebengeblieben?Obsession und Selbstkritik in Kombination mit einem Anstellgut, das ein Paar Mal viel zu warm geführt wurde und jetzt in einer bisher ungekannten Form der Frühjahrsmüdigkeit steckt, lassen dich an der Mission zweifeln, die du dir selbst als Roggenjesus auferlegt hast: Der Welt zu beweisen dass du es drauf hast, dich neben Marmelade, eingekochter Tomatensauce und Knoblauch aus dem Garten auch mit Gebackenem selbst zu versorgen.
Rezeptauswahlüberforderung, Frickelei, Angriffe mehlhungriger Mäuse, misslungene Einschnitte und dieses eine Grad zu viel Raumtemperatur in der Stückgare können einem ganz schön die Lust auf Backen vermiesen.Um aus dieser Abwärtsspirale der Auswärtsbrötchenkaufgedanken raus zu kommen braucht es ein richtiges Erfolgserlebnis.
Und Phil Collins.
Gute Musik* und ein, zwei Bücher, auf deren Rezepte man sich beschränkt helfen ungemein, wieder in einen geregelten Backalltag zurückzufinden und siehe da – mit weniger Gedankenmachen klappt auch dein Lieblingsbrötchen wieder.
Schreib dich nicht ab, lern Dehnen und Falten.
* Steht niemals zur Diskussion, Anmerkung der Redaktion
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