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Das Leben mit Kindern beschert uns neben Liebe, Spaß und vielen unvergesslichen Glücksmomenten oft genau eins: Chaos.

Es vergeht kein Tag an dem nicht irgendein angefangenes Gefäß mit undefinierbarem Inhalt auf wundersame Weise im Kühlschrank auftaucht, mit der unausgesprochenen Aufforderung, irgendwann man von irgendjemandem mit einem Pferdemagen (das bin ich) gegessen zu werden.

Dabei ist zum Selbstschutz immer nach den bekannten Aha-Regeln zu verfahren:
1)Abstand! Wie im Chemieunterricht, Geruch erstmal nur zufecheln.
2)Hygiene! Nach Genuss mit fragwürdigem Outcome den Magen immer mindestens mit Senf, besser mit Chilierzeugnis unerträglicher Schärfe desinfizieren.
3)Alltagsmaske: Ja, weis ich jetzt auch nicht, hat man doch sowieso auf.

Wieso haben Väter eigentlich diese ekligen Aufgaben? Nachdem mein Sohn (4)beim Abendbrot letztens zu mir sagte „Papa, du bist echt eine Mülltonne“ hab ich mir vorgenommen, Ansätze von sogenannten „Lebensmitteln“ experimentell in Broten zu verwerten.

Und nichts beschreibt diese Art Brot besser als der Titel “RumFort” -Brote, der mich seit Mario Kotaskas Einsatz als Küchenprofi gedanklich begleitet. Weil es eben aus Zeug besteht das rum liegt und fort muss. Haha. Das erste Rezept liegt auf der RumFort-Skala gar nicht soweit im Ekligkeitsbereich und verwendet hauptsächlich klassische Brotzutaten in Restemengen.

HELLES RUMFORT-LANDBROT MIT HEFE

Zubereitungszeit

30

Minuten
Gesamtzeit

1

Stunde 

10

Minuten

Ein großes, würziges, bieromatisch-saftiges, helles Landbrot mit Hefe und ein bisschen altem Anstellgut. Dunkel ausgebackene Kruste mit wildem Aufriss.

  • Brühstück
  • 50g Roggenschrot (grob) kurz anrösten und mit 150g dunklem (Roggen)bier unter Rühren aufkochen, im Raum abgedeckt abkühlen lassen

  • HAUPTTEIG
  • 100g Roggenmehl 1150

  • 200g Weizenvollkornmehl

  • 300g Weizenmehl 1050

  • 400g Weizenmehl 550

  • 140g Roggenbier (Raumtemperatur)

  • 140g Joghurt 3,5% (kalt)

  • 350g Wasser (kühl)

  • 20g Backmalz inaktiv (flüssig)

  • 20g Weizensauerteig-Anstellgut (alt)

  • 22g Salz (salzig)

  • 2g Trockenhefe (entspricht 6g Frischhefe)

  • Brühstück
  • Roggenschrot (grob) kurz anrösten und mit 150g dunklem (Roggen)bier unter Rühren aufkochen
    Vorbereiten und im Raum abgedeckt abkühlen lassen
  • Hauptteig
  • Alle Zutaten gut auskneten, bis sie sich vom Schüsselramd lösen. Der Teig ist anfängergeeignet.
  • Stockgare
  • 1/2 h anspringen lassen, dann 10-12h bei 5 Grad im Kühlschrank gehen lassen
  • Stückgare
  • Teig auf bemehlter Arbeitsfläche (z.B. Roggen 997) rundwirken, anschließend straff Langwirken (Krempeln).

    2,5h bei 5 Grad (aufgrund unvorhergesehener Ereignisse=Spielplatz)
    Danach NOCH 1h bei Raumtemperatur
  • Backen
  • Ofen auf 260 Grad Heissluft vorheizen
  • 50 min bei 260 Grad im Topf, nach 20 min den Deckel abnehmen und Temperatur auf 220 Grad Ober- Unterhitze reduzieren.