Knoten sind das, wovor sich jeder Kreative fürchtet, wenn sie sich im Kopf manifestieren. Das führt dann zu Arbeitsgeschwindigkeit, die in Etwa 0 Knoten entspricht. Nur wie kann man solche Verdrehungen auflösen? Mit Alkohol? Mh, ich halte mich eigentlich eisern an die oberste Regel “Dont drink and Design”. Oder mit einfach trotzdem machen und gucken was passiert, so wie mit diesem Text hier.

Nachdem ich diesen Freitagabend vergnüglich mit einem E18-Fehler im Abflussschlauch der Waschmaschine ausklingen lassen wollte, habe ich beim meditativ-tröpfelnden Ablassen des Wassers auch versucht mein Gehirn zu entknoten. Und dabei ist mir eingefallen, dass es noch ein Tolles Rezept gibt, das ich bisher noch nicht online gestellt habe. Joghurtknoten! Nicht zuletzt seit dem Kinoerfolg von “Knoten im Kopf” von Still Schweiger wurde es mal Zeit, sich eingehender mit der Kunst der Windungen zu beschäftigen. Knoten im Kropf gibts bei uns übrigens auch manchmal, die muss ich als Mannschafttiersarzt dann mit sanften Kreisbewegungen rausmassieren.
Doch zurück zum eigentlichen Anfang des Knotens.

Knoten sind Macht und Magie, Mehrzweck und Malheur. Was wäre ein Familienausflug nur ohne eine gepflegte Schnürsenkel-Entknotungsaktion? Müssen Kindergartenerzieherinnen zwingend eines ihrer Praktika an Bord der Gorch Fock verbringen um solche kunstvollen und nur mit Werkzeug lösbaren Schuhvertäungen anzulegen? Oder lange Kinderhaare, bevorzugt im Prinzessinnenalter, die bei gründlicher und konstanter Pflege mit der 3-Phasen Aufbaukur aus Bastelkleber, Rasenschnitt und Bärchenwurst deutlich knotiger werden als Haare, die mit vergleichbaren Produkten behandelt werden.* von unanhängigen Laboren bestätigt

Ich erinnere mich nicht mehr ganz genau an den Ablauf meiner eigenen Schnürsenkelknoten-Entwicklung. Ich bin mir bis heute nicht mal sicher, ob das überhaupt so richtig ist, wie ich es mache. Das sollte ich bei Gelegenheit mal googeln.
Vom Hörensagen und in Resten meiner Erinnerung begab es sich jedenfalls wohl so, dass mir ein freundlicher Alkoholiker, seiner roten Haare wegen “Teufel” genannt, irgendwann um die Ed-von-Schleck Dekade im Jahre 1994/1995 wohl seine Art des Schuheknotens beibrachte, während ich vom Kindergarten vor dem Bahnhof zum Kiosk neben dem Bahnhof pendelte, in dem meine Mutter arbeitete.

Vor dem Knoten beim Backen habe ich mich früher, also im Jahre 2020/2021 immer gefürchtet, bis ich irgendwo eine relativ simple Technik gesehen habe, aus einem einfachen Teigstrang eine Schlaufe zu legen, dann im Zwischenschritt eine fragile Kackhaufenform zu bilden, um schließlich das Ganze umzudrehen und einen schönen festen Knoten aus Hefeteig in der Hand zu halten.

Daraus wurde ein wunderbares Rezept für optisch sehr schöne, fluffige Teilchen, bei denen die gesamte Schüttflüssigkeit im Teig aus Joghurt besteht. Mit dieser Besonderheit kann man sich geschmacklich austoben: Blaubeerjoghurt funktioniert genausogut wie Vanille- oder  Zitronengeschmack. Das sanfte Aroma verbreitet sich schon beim Bereiten des Teiges und verleiht dem gebackenen Ergebnis eine persönliche Note. 

Auf Blaubeerjoghurt bin ich übrigens nur gekommen, weil ich beim Einkaufen versehentlich die vegane Variante  gegriffen hatte, Knoten im Kopf.

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