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Brötchen mit Weizenmehl 1050? Geht.

Klassische Brötchen kann man nur aus hellen 550er Weizenmehl machen? Wenn der Standard-Mehlvorrat zur Neige geht, greift man manchmal zu ungewöhnlichen Methoden.

Knusprige, aromatische Frühstücksbrötchen aus 1050er Weizenmehl mit einer Spur Roggenmehl.

Das war meine Idee fürs Sonntagsfrühstück. Das ganze ist mir aber erst am Abend eingefallen, sodass ich die Gare für 12 bis 16 Stunden ausgelegt habe. Fast wie beim Rezept der WBWVBOB (Weizenbrötchen wie vom Bäcker oder Besser), die mit 24h Kühlschrankgare immer gut in den Wochenend-Ablauf passen.

Warum ist die lange Stock-Gare im Kühlschrank einfacher als die lange Stückgare?

Durch die lange Fermentationszeit im Kühlschrank entwickeln sich tolle Aromen – das trifft ja im Grunde auf alle Formen der langen Reife zu, egal ob geformt, ungeformt oder bei welcher Temperatur.

Ich bin ein großer Freund von einer langen Stockgare, denn die ist, was eine etwaige Übergare angeht, viel nachsichtiger als eine lange Stückgare. Mit geformten Brötchen, die über Nacht im Kühlschrank reifen, trifft man aus meiner Sicht viel schwieriger eine perfekte Gare on point, vor Allem wenn man seinen Kühlschrank und die darin befindlichen Temperaturzonen nicht genau kennt.

Bei einem ganzen, ungeformten Teig jedoch, hat man immernoch etwas Luft und kann bei sehr reifem Teig Brötchen oft auch umplanen und am Ende die Teiglinge abstechen statt formen – so wie hier.

Baguette-Aromen und easy Formen

Das System 1050er, Roggenmehl und lange kalte Gare ist schon fast ein bisschen baguettig. Und das merkt man auch an Krume und Geschmack. Natürlich viel feinporiger durch das Sonnenblumenöl und das nicht-auf-Spannung-Formen. Brötchen mit einer schönen Süße und auch einer gewisse Chewy-ness.

Das Abstechen ist an sich schon sehr einfach… die Herausforderung besteht nur darin, alles einigermaßen im gleichen Teiggewicht und schön quadratisch hinzubekommen.

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1050er Frühstücksecken – Brötchen

Schwierigkeit: Einfach
Portionen

12

Stück
Vorbereitung & Kneten

30

Minuten
Backzeit

22

Minuten
Stockgare

12-16

h
Stückgare

1

h

  • Hauptteig
  • 575 Weizenmehl 1050

  • 100g Roggenmehl 1150

  • 250g Wasser, kühl

  • 250g Milch, kühl

  • 50g Weizen- Anstellgut – oder alternativ 25g Mehl + etwas Milch

  • 20g Sonnenblumenöl

  • 10g Honig

  • 15g Salz

  • 10g Frischhefe

  • Hauptteig
  • In der Knetmaschine alle Zutaten miteinander vermischen.
    5 Minuten auf niedriger Stufe mischen, dann weitere 7-10 Minuten auf höherer Stufe gründlich auskneten. Der Teig aollte sich am Ende gut vom Rand lösen und glatt, dehnbar sein.
  • Stockgare
  • Stockgare gesamt: 12-16h
    Den Teig in einer leicht geölten Wanne bei Raumtemperatur (21 Grad) für 1h reifen lassen.
    Er sollte am Ende deutlich aufgegangen sein ein aber sich noch nicht verdoppelt haben. Nun einmal kräftig Dehnen & Falten. Danach reift der Teig weitere 12 bis 16h im Kühlschrank bei ca. 4-5 Grad.
    Ein weiteres Dehnen & Falten ist nicht erforderlich.
  • Stückgare
  • Stückgare gesamt: 1h
    Den gut gereiften Teig (siehe Blasenbildung Unterseite im Behälter) vorsichtig auf eine bemehlte Arbeitsfläche geben, auf ca. 2cm flach drücken und dadurch zu einem langen Rechteck ausbreiten. Dieses erst in zwei lange Teile („Stränge“) teilen und diese wiederum in 6 gleiche quadratische Teile zu je 85-95g teilen. Das macht das gleichmäßig quadratische Formen einfacher.

    Abgestochene Teile umgedreht im Bäckerleinen bei Raumtemperatur für 1h reifen lassen. Die Teiglinge müssen sich sichtbar vergrößern, sonst reißen sie durch den Ofentrieb beim Backen zu sehr ein oder bleiben kleiner.
  • Backen
  • Gesamtbackzeit: ca. 22 Minuten
    Ofen mit 2 Blechen oder Backstahl auf 230 Grad Heissluft vorheizen.
    Brötchen wieder umdrehen und auf Backpapier setzen. Einschießen, kräftig Schwaden und sofort die Temperatur auf 200 Grad Heissluft reduzieren. Schwaden nach 10 Minuten gründlich ablassen und die Temperatur auf 220 Grad zum Fertigbacken stellen.

    Für insgesamt 22 Minuten backen.

Notizen

  • Die Wassermenge im Rezept kann durchaus nach Bedarf erhöht werden: Ganz am Ende des Knetens tröpfchenweise nochmal bis zu 30ml dazugeben.
  • Statt Honig kann auch inaktives Backmalz verwendet werden


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